Wochenbett – die wichtige erste Zeit

Baby im Tragetuch / Wochenbett

Nach der Geburt gilt die Frau als “Wöchnerin” und dies 6 Wochen lang, so lange dauert ungefähr der Wochenfluss. Das Wochenbett wird nicht umsonst “Bett” genannt, denn während dieser Wochen sollte die Mutter vor allem eines: Ruhen. Und ihr Baby ganz nah bei sich haben. Nur so können sich das Stillen und die Mutter-Kind-Bindung optimal entwickeln.

Während bei Naturvölkern das Wochenbett noch richtig zelebriert wird und sich zahlreiche Frauen des Stammes um das Mutter-Kind-Paar kümmern, sieht in unseren Breitengraden die Realität oft ganz anders aus. Wenn ein Vater zwei Wochen Urlaub machen kann, ist das schon viel. Danach sind die Mütter meist auf sich allein gestellt. Mit etwas Glück kommt noch regelmässig eine Nachsorge-Hebamme, die sich viel Zeit nimmt. Oder Grosseltern und andere Verwandte bieten ihre Unterstützung an, betreuen ein allfälliges Geschwisterchen, kaufen ein oder kochen. Im schlimmsten Fall ist die Frau von morgens bis abends auf sich allein gestellt. Oft muss sie sogar noch (unagekündigte) neugierige Gäste bewirten. Solche, die genau dann an der Tür klingen oder anrufen, wenn die Mutter sich und das Baby endlich zum Einschlafen gebracht hat. Das kann leicht zu einer Wochenbett-Depression führen – ein Phänomen, dass es bei Naturvölkern gar nicht gibt.

Unterstützung im Wochenbett

In unserer individualisierten Gesellschaft ist es nicht einfach, wertvolle Unterstützung zu finden. Die Freundin, die selber Mutter ist und für den Abend eine selbstgemachte Lasagne vorbei bringt, kann schon mal jedes noch so teure Baby-Geschenk in den Schatten stellen. Weil das einfach genau das ist, was die Familie jetzt brauchen kann. Siehe auch: Wochenbett-Gutscheine als Geschenk-Idee!

Es gilt, in der ersten Zeit mit Baby, so viel Unterstützung zu mobilisieren wie nur möglich. Natürlich gibt es Frauen, die nach der Geburt schnell wieder auf den Beinen sind. Sie durchfegen das Haus oder setzen sich ganz unkompliziert mit dem stillenden Kind ins nächste Café. Doch gerade Erstlings-Mütter oder Mütter mit einem weiteren Kleinkind müssen sich erst im neuen Alltag zurechtfinden und da zählt jede Hilfe:

  • Nutzen Sie die von den Krankenkasse bezahlten(!) Besuche von Nachsorgehebamme u/o Stillberaterin!
  • Investieren Sie etwas Geld in die Familienhilfe. Auch hier übernimmt die Krankenkasse einen Teil der Kosten! Die Familienhilfe kocht, kauft ein, kümmert sich um Geschwisterkinder und faltet auch mal die Wäsche.
  • Trauen Sie sich, Telefon und Hausglocke auszuschalten, wenn Sie und Ihr Kind Ruhe brauchen.
  • Kündigen Sie an, in den ersten Wochen lieber nicht zu viel Besuch zu empfangen. Wenn jemand eingeladen wird, dann soll er doch bitte den Zvieri selber mitbringen oder noch die eine oder andere Erledigung machen. Denken Sie daran: noch etwas aus der ihm am Weg liegenden Apotheke zu holen, mag den (kinderlosen) Besucher 5 Minuten kosten, Sie selbst viel mehr Nerven und Zeit wenn sie sich alle zurechtmachen und ins Auto schaffen müssen, dazwischen vielleicht noch eine Windel wechseln etc.
  • Fragt jemand nach einer Geschenksidee und Sie haben soweit genug, dann bitten Sie einfach darum, dass er das nächste Mal beim Kochen eine doppelte Menge zubereitet und sie ihnen bringt. Er oder sie wird dadurch kaum Mehraufwand haben, Sie als stillende Mutter aber sind froh um eine vollwertige, warme Mahlzeit, die sie nicht selber zubereiten mussten!

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Lesen Sie dazu unbedingt auch diese nützlichen Beiträge – über Respekt im Wochenbett, ein Brief an Wochenbett-Besucher und über die wertvolle Unterstützung im Haushalt.

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