Heute darf ich mit Euch einen ausführlichen Erfahrungsbericht zu einem ganz besonderen Thema teilen. Samia Martin und ihre Familie haben in den letzten Jahren sieben Pflegekinder begleitet. Ihr Anliegen war es, diesen Kindern in der Zeit bei sich Sicherheit und Geborgenheit zu geben und sie liebevoll zu betreuen. Doch die Bedingungen für Pflegefamilien in Deutschland sind nicht optimal. Also hat Samia eine Petition ins Leben gerufen.
„Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, Pflegefamilie zu werden? Es werden so viele Familien gebraucht und bei euch hätten die Kinder es echt gut.“ Diese eher beiläufig gestellte Frage einer Freundin meiner Schwester, die beim Jugendamt arbeitet, brachte bei mir das Gedankenkarussell in Bewegung.
Ein fremdes Kind in unsere Familie aufnehmen. Traue ich mir so eine Verantwortung zu? Erfüllen wir die Bedingungen? Wie würde mein Mann diese Idee finden? Wie würden unsere beiden Töchter reagieren? Was für Veränderungen bringt ein solcher Schritt mit sich? Was heisst „Pflegefamilie sein“ eigentlich?
Weil mich das Thema nicht los liess, habe ich mich zunächst im Internet schlau gemacht und Informationen eingeholt. In Deutschland sind die Rahmenbedingungen für Pflegefamilien nicht einheitlich geregelt. Da wir in Hamburg wohnen, kamen grundsätzlich zwei Pflegeformen für uns in Frage.
Dauerpflege, bei der Kinder mit langfristiger Verweil-Perspektive aufgenommen werden. Oder Bereitschaftspflege, bei der Kinder mit ungewisser Perspektive aufgenommen werden und so lange in der Pflegefamilie bleiben, bis sich eine Perspektiv-Klärung ergibt. Das heisst, in der Bereitschaftspflege werden nach einer unbestimmten Zeit die Kinder entweder wieder in die Herkunftsfamilie zurückgeführt oder in eine Dauerpflegefamilie eingewöhnt.
Für mich war sofort klar, dass ich Bereitschaftspflege machen wollte. Die Vorstellung, Kindern in einer Lebenssituation Halt zu geben, in der ihnen gerade der Boden unter den Füssen weggezogen wird, machte für mich einfach Sinn. Diese Kinder sind ohne eigenes Zutun in die Situation geraten, die ihnen bekannte Umgebung und die ihnen vertrauten Bezugspersonen von jetzt auf gleich verlassen zu müssen. In dieser Lage verdient jedes Kind Geborgenheit und Liebe.
Unsere Töchter haben wir sehr bindungs- und bedürfnisorientiert erzogen. Und ich wusste aus Erfahrung, welche Bedeutung feste Bezugspersonen und einfühlsame Bindungsangebote für Kinder haben. Dass ein derartiger Umgang mit Kindern am besten in einer Pflegefamilie realisiert werden kann, leuchtete mir sofort ein. Zuhause kann man leisten, was in Heimen schon aus rein organisatorischer Sicht nicht möglich ist.
Mein Mann reagierte erwartungsgemäss erst einmal verhalten auf meine Idee. „Warum möchtest du das machen?“, fragte er mich. „Weil es sich richtig anfühlt.“, war meine spontane Antwort. Wir hatten zwei gesunde Kinder und mit der Familienplanung abgeschlossen. Wir hatten ein schönes Zuhause und sichere finanzielle Verhältnisse. Ich war schon immer sehr dankbar dafür, dass es uns so gut ging. Aus meiner Sicht hatten wir sehr viel Glück und ich wollte gerne etwas davon weitergeben.
Ausserdem fühlte ich mich beruflich an der falschen Adresse. Als Bankfachwirtin hatte ich zwar einen gut bezahlten und sicheren Job, allerdings fehlte mir für meine Tätigkeit jegliche Leidenschaft. So wollte ich nicht mein Berufsleben lang weitermachen. Ich bereute, keinen sozialen Beruf gewählt zu haben. Doch eine erneute Ausbildung oder ein Studium kamen zeitlich nicht in Frage.
Die Aufnahme von Pflegekindern war daher eine gute Möglichkeit für mich, endlich etwas zu tun, das für mich Sinn ergab und mir Spass machen könnte. Mein Mann fing an, sich an den Gedanken zu gewöhnen und erklärte sich bereit, mit mir zu einem Informationsabend zu gehen. Danach stand für mich fest: Das machen wir! Auch die Vorbehalte meines Mannes konnten durch die Erfahrungsberichte der anwesenden Bereitschaftspflegeeltern an diesem Abend entkräftet werden und er war einverstanden, dass wir es versuchen.
Nach diesem ersten Informationsabend sollte jedoch noch ein ganzes Jahr vergehen, bis wir das erste Bereitschaftspflegekind bei uns aufnehmen konnten. In dieser Zeit haben wir Bewerbungen geschrieben, Seminare besucht, Gespräche geführt, Gesundheitsprüfungen und Drogentests abgelegt, unsere finanziellen Verhältnisse offen gelegt, erweiterte Führungszeugnisse eingeholt, Hausbesuche bei uns durchgeführt und Anträge gestellt.
Ein langwieriger und zuweilen auch recht intimer Weg, aber vor dem Hintergrund, dass man uns Kinder zur Pflege anvertraut, aus meiner Sicht durchaus gerechtfertigt. Ich hatte gekündigt und mich um eine Babyausstattung gekümmert. Mit meinen Töchtern hatte ich einen Geschwisterkurs in einer Hebammenpraxis gemacht.
Spannend wurde es dann, als wir den Vertrag unterschrieben hatten und täglich mit einem Anruf rechnen mussten. Unsere eigenen Kinder waren damals 3 und 7 Jahre alt. In Hamburg ist es vorgeschrieben, dass das Pflegekind mindestens zwei Jahre jünger sein muss, als das eigene jüngste Kind, um die natürliche Hierarchie in der Familie nicht zu stören. Somit konnten wir Kinder bis zu einem Jahr aufnehmen. Bei dieser Altersspanne sind wir bis heute geblieben.
Das alles ist jetzt viereinhalb Jahre her. In dieser Zeit haben wir sieben Kinder begleitet. Je nach äusseren Umständen blieben die Kinder zwischen 2 und 18 Monaten. Am Anfang einer Belegung wissen wir nie, wie lange die Kinder tatsächlich bleiben werden. Das hängt davon ab, ob und unter welchen Umständen die Kinder wieder zurück zu ihren Eltern dürfen. Wie schnell die Eltern die Auflagen erfüllen können oder wie schnell ersichtlich wird, dass sie es nicht können.
Oft gibt es Verzögerungen, wenn bestimmte bürokratische Hürden genommen werden müssen oder Gerichte involviert sind. Wenn sich herausstellt, dass ein Kind in Dauerpflege kommen soll, dauert es oft auch eine Weile, bis die geeignete Familie gefunden wird. Die Geschichte des Kindes spielt hier eine entscheidende Rolle. Kinder, bei denen z.B. der Verdacht besteht, dass die Mutter in der Schwangerschaft Drogen oder Alkohol konsumiert haben könnte, sind schwerer zu vermitteln.
Die Pflegekinder kommen grundsätzlich ad hoc zu uns. Oft liegen zwischen dem Anruf und der Abholung des Kindes nur zwei bis drei Stunden. – Gerade genug Zeit, um einen Kindersitz ins Auto zu bauen, eine Wickeltasche zu packen und loszufahren. Wenn die Kinder uns verlassen, geht es behutsamer von Statten.
Für die Anbahnung nehmen wir uns immer ein paar Wochen Zeit. Die neuen Dauerpflegeeltern bzw. die leiblichen Eltern besuchen erst uns täglich über einige Zeit. Das dient dem Kennenlernen oder wieder aneinander gewöhnen.
Danach fahre ich täglich mit dem Pflegekind zu den neuen Eltern bzw. zu den leiblichen Eltern. In dieser Zeit übernehmen diese immer mehr Verantwortung bei der Versorgung und Betreuung der Kinder. Ich gehe erst für kurze und später für immer längere Zeitspannen auch mal weg. Erst, wenn alle Situationen wie Füttern, Wickeln, Baden, Trösten und zu Bett bringen klappen, zieht das Pflegekind um. Das heisst, auch hier gibt man wieder die Zügel aus der Hand und lässt sich von den Signalen des Kindes leiten.
Der tatsächliche Abschied von einem Kind ist nie einfach. In den Monaten des Aufenthaltes in unserer Familie bemühen wir uns intensiv um eine gute Bindung zum Kind. Natürlich tut es dann allen Beteiligten auch weh, wenn wir uns wieder verabschieden müssen. Ich bin aber der Überzeugung, dass „unsere Kinder“ von dem bindungs- und bedürfnisorientierten Umgang bei uns nur profitieren. Es stärkt sie in ihrer Selbstwahrnehmung und es stärkt ihr Vertrauen in andere Menschen.
Sie erleben bei uns, dass sie gesehen und gehört werden, dass wir sofort reagieren, wenn sie um Hilfe rufen, dass wir ihre Bedürfnisse sehen und ernst nehmen und dass sie darauf vertrauen können, dass immer jemand da ist. Gerade nach einer bzw. manchmal auch mehreren Trennungen in den ersten Lebenswochen sind diese Erfahrungen unverzichtbar für die Entwicklung eines gesunden Vertrauens in Umwelt und Mitmenschen. Ich würde nie auf meine „Instrumente“ für eine feste Bindung verzichten, nur um uns den Abschied zu erleichtern.
Ich glaube, dass wir den Kindern in dieser wichtigen Phase ihres Lebens durch das Schlafen im Elternschlafzimmer, das Füttern nach Bedarf, das Tragen, das Trösten und Kuscheln nach Lust und Laune und den Verzicht auf Schlafprogramme und Schreien lassen einen wichtigen Grundstein für ein stabiles emotionales Fundament legen. Den schmerzhaften Abschiedsprozess nehme ich dafür gerne in Kauf.
Abgemildert wird dieser Abschied übrigens durch die Tatsache, dass man sich von Anfang an mental drauf einstellt, dass das Kind wieder geht. Ausserdem bietet die lange Anbahnungsphase Zeit und Raum für einen emotionalen Abschied auf Raten. Schliesslich haben wir noch gewisse Rituale, die uns helfen, wie z.B. das Pfannkuchenfest am letzten Tag. Wir gestalten dem Kind jeweils mit der ganzen Familie ein Plakat mit guten Wünschen für die Zukunft und packen es mit in seine „Schatzkiste der Erinnerungen“.
Zu den meisten Familien unserer ehemaligen Pflegekinder haben wir danach noch sporadischen Kontakt. Es tut gut, mal ein Foto oder eine Mail zu bekommen, in der steht, wie sich unsere Schützlinge entwickeln. Gerne blättern wir auch in den Fotoalben unserer ehemaligen Pflegekinder und schwelgen in Erinnerungen an die schöne Zeit.
Eines passiert mir und meinen Mitstreitern leider immer wieder: Andere Menschen – zumeist Frauen – erklären mit weit aufgerissenen Augen und voller Inbrunst: „Also ich könnte das ja nicht – die Kinder wieder abgeben!“ Ich weiss, dass sich da keiner etwas Böses bei denkt, aber ich kann es langsam nicht mehr hören. Was impliziert diese Aussage? Halten mich andere für so gefühlskalt, dass sie denken, die Trennung störe mich nicht?
Tatsache ist, ich trenne mich lieber von lieb gewonnen Kindern, als sie gar nicht erst aufzunehmen und ihnen somit die Chance auf eine geborgene Zeit bei uns zu verwehren. Ich stelle mir vor, dass jeder Job, den man mit Leidenschaft macht, auch schmerzhafte Erfahrungen birgt. Z.B. eine Klassenlehrerin, die nach vier Jahren ihre Klasse weiterziehen lassen muss. Aber ist das ein Grund, die Aufgabe gar nicht erst zu machen und schon vorher zu kapitulieren? Für mich nicht.
Wenn ich anderen Menschen erzähle, was ich mache, höre ich oft Vorwürfe, Empörung oder gar Wut auf die leiblichen Eltern der Kinder. „Wie kann man nur sein Kind so im Stich lassen?“, wird dann oft gefragt. Ich fühle mich dann meist in der Position, die leiblichen Eltern gegen solche Verurteilungen verteidigen zu müssen. Alle Eltern, die ich in den vergangenen Jahren kennen lernen durfte, wollten gute Eltern sein. Keinem war das Kind egal oder lästig.
Aber der Wille allein reicht unter bestimmten Umständen oft nicht. Und ich finde es vermessen, über Menschen zu urteilen, die ich nicht kenne, deren Geschichte ich nicht gehört habe, in dessen Schuhen ich nicht stecke. Im Gegenteil; Ich ziehe meinen Hut vor Müttern, die sich und anderen eingestehen können, dass sie Hilfe brauchen.
Ich bewundere die Selbstlosigkeit der Mütter, die ihren Kindern von sich aus gestatten, in einer liebevollen Dauerpflegefamilie gross werden zu können, statt weiter im Nirvana der „Bereitschaftspflege“ auf eine Zukunft mit der leiblichen Mutter zu warten, die vielleicht nie kommen wird.
Für uns als Pflegefamilie gibt es immer mal wieder Faktoren, die man nicht planen kann. Wenn wir z.B. den Urlaub für das nächste Jahr planen, wissen wir nie, ob ein und wenn ja, welches Baby dann bei uns sein wird. Wenn wir ins Ausland reisen wollen, wird es auch immer spannend. Denn für die Passbeantragung des Kindes ist die Anwesenheit der leiblichen Eltern erforderlich. Das klappt leider nicht immer.
Auch wenn die meisten Eltern es schön finden, dass die Kinder mit uns verreisen können, schaffen sie es manchmal nicht, Termine einzuhalten. Aus Erfahrung mache ich daher immer schon mehrere Termine als Backup und kümmere mich um alles andere wie Fotos, Fahrgeld für die Eltern zum Termin, Passgebühr usw. Bisher hat es immer geklappt, meist aber erst auf den letzten Drücker. Im Zweifel müssten wir unseren Urlaub aber kurzfristig ins Inland verlegen, wenn wir mal keinen Pass für unser Pflegekind hätten.
Wir hatten Kinder aus ganz unterschiedlichen Gründen bei uns. Oft leiden die Eltern an psychischen- und/oder Sucht-Krankheiten. Zusätzlich gibt es oft weitere Faktoren, die einen Verbleib bei den leiblichen Eltern vorerst unmöglich machen.
Wir hatten z.B. das Kind einer sehr jungen Teenager-Mutter, die selber in eine Klinik zur Therapie gehen wollte. Dann hatten wir mal das Kind einer obdachlosen Mutter, die mit den Strukturen einer Mutter-Kind-Einrichtung nicht klar kam und erst einmal wieder auf eigenen Beinen stehen wollte.
Eine besondere Herausforderung war das in der 24. Schwangerschaftswoche geborene Kind einer nach einem Schlaganfall verstorbenen Mutter, das ich zunächst über Monate täglich im Krankenhaus zum Kuscheln besucht habe, bevor ich es mit zu uns nach Hause nehmen konnte. Ein anderes Kind hat seine Mutter nach unentdeckter Schwangerschaft mit der Geburt überrascht und wurde von dieser nach ein paar Tagen im Krankenhaus zurückgelassen.
Jede Geschichte ist anders und muss individuell betrachtet werden. Man weiss vorher nicht, wie das Kind auf uns reagiert, wie sich die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet oder welche anderen Herausforderungen noch auf einen warten. Man muss sich drauf einlassen können, die Dinge so zu nehmen wie sie kommen.
Bevor wir mit der Pflegetätigkeit angefangen haben, waren wir uns nicht sicher, ob wir unseren Kindern damit einen Gefallen tun. Schliesslich binden auch sie sich an die Pflegegeschwister und müssen wiederholt Trennungserfahrungen machen. Ausserdem gehen die Bedürfnisse der jüngeren Pflegegeschwister aufgrund ihres Alters und ihrer Geschichte manchmal einfach vor und unsere mussten lernen, auch mal zurückzustecken und Rücksicht zu nehmen.
Wie sich herausstellte, war die Entscheidung für die Bereitschaftspflege aber für uns alle eine Bereicherung. Ich möchte an dieser Stelle einfach zwei Anekdoten mit euch teilen, die ich erlebt habe und die neben vielen anderen Erfahrungen gezeigt haben, dass die Kinder sich gut in ihre Rolle als Pflegeschwestern eingefunden haben.
Einmal standen wir vor der Entscheidung, ein Kind aufzunehmen. Die Mutter war verstorben und das viel zu früh geborene Kind lag auf der Intensivstation eines Hamburger Krankenhauses und sollte täglich bekuschelt werden. Natürlich schrie meine innere Stimme sofort, dass ich das unbedingt machen muss. Allerdings war es kurz vor den Sommerferien und der bereits geplante und mit den Kindern besprochene Urlaub hätte dann nicht stattfinden können.
Mein Mann und ich grübelten den ganzen Tag hin und her, ob wir den Kindern das zumuten könnten und suchten vergeblich nach Lösungen, irgendwie beides möglich zu machen. Abends kam mein Mann auf den Gedanken, einfach unsere damals Siebenjährige nach ihrer Meinung zu fragen. Wir erklärten ihr also in einfachen Worten die Situation, woraufhin sie uns total verständnislos ansah und sagte: „Aber Mama, so ein kleines Baby ist doch viel wichtiger, als dass wir in den Urlaub fahren!“
Eine andere Situation ereignete sich mit meiner anderen zu dem Zeitpunkt fünfjährigen Tochter. Ich stand unter der Dusche und mit einem Mal streckte sie den Kopf durch die Tür und rief: „Mama, das Baby schreit. Aber dusch ruhig zu Ende. Ich geh schon hin.“
Solche Erfahrungen machen zu dürfen und auch das Verantwortungsgefühl, die Weisheit und das Einfühlungsvermögen der eigenen Kinder kennen zu lernen, empfinde ich als grosses Geschenk.
Einen Wehmutstropfen hat die ganze Sache leider. In Deutschland haben Bereitschaftspflegeeltern, die sich hauptamtlich um die Pflege kümmern, keinen Anspruch auf Sozialversicherung. Sie erhalten zwar ein Pflegegeld, das sich aus dem Unterhalt für das Kind und einer Erziehungspauschale zusammensetzt, offiziell gilt die Tätigkeit allerdings als Ehrenamt.
Problematisch ist das deshalb, weil es zumeist Frauen sind, die die Pflege hauptamtlich übernehmen, während der Mann berufstätig bleibt. Sie machen sich mit diesem Schritt sehr abhängig von ihren Partnern. Sie sind über den Mann krankenversichert, haben keine Arbeitslosenversicherung mehr und müssen privat für das Alter vorsorgen. Natürlich schreckt das viele geeignete Interessenten davon ab, diese wichtige und schöne Aufgabe zu übernehmen.
Das ist schade, denn der Bedarf ist gross und jedes Kind, das nicht in einer Bereitschaftspflege-Familie untergebracht werden kann, kommt in ein Heim. Klar, auch dort werden sie gut versorgt, aber geborgener und bindungsorientierter ist nun mal eine Familie.
Deswegen habe ich eine Petition ins Leben gerufen. Es wird Zeit, dass diejenigen, die sich um die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft kümmern, sich damit nicht mehr selber ins soziale Aus befördern. Wenn ihr die Petition unterstützen möchtet, folgt bitte diesem Link: Für faire Bedingungen in der Bereitschaftspflege
Aller Widrigkeiten zum Trotz möchte ich die vergangenen Jahre nicht missen. Ich würde mich immer wieder so entscheiden. Warum auch nicht? Ich kann täglich an einem Babykopf schnuppern!
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Was für ein wundervoller, berührender Artikel ❤
Vielen lieben Dank! Ich freue mich auch, dass ich diesen wunderbaren Beitrag hier publizieren durfte...
Hallo ich betreue zur Zeit mein 5.Bereitschaftspflege Baby. Ich habe jahrelang Dauerpflege gemacht und jetzt Bereitschaftspflege. Ich danke ihnen für diesen tollen Bericht. Im Moment muss ich ein Baby verabschieden was seit Geburt schon 6 Monate bei mir ist. Es fällt mir immer sehr schwer und ihr Bericht hat mir noch mal deutlich gemacht warum ich das mache. Vielen Dank ich wünsche ihnen alles Gute
Lieben Dank für den Kommentar und meinen grossen Respekt vor dieser Aufgabe! 💖🙏🏻
Hallo!
Ich möchte mich für den tollen Erfahrungsbericht bedanken! Dieser beantwortet Fragen, zeigt auf das es eine gut überlegte Entscheidung sein sollte, eine Bereitschaftspflege Familie zu werden.
Ich bin mir auch sicher das es für unsere eigenen Kinder eine Bereicherung ist wenn sie in ihren jungen Jahren erfahren können was es heißt Liebe und Schutz weitergeben zu können.
Bitte, sehr gern geschehen! :) Ja, das denke ich auch. Wünsche Euch nur das Beste für diesen Schritt! LG
Toller Artikel!!
Ich möchte das auch machen und habe das Problem, dass ich fast 700€ Versicherung bezahlen müsste, da mein Mann Beamter ist (aus gegebenem Anlass: bitte nicht widersprechen, sondern selber informieren!!). Da schließt sich die Bereitschaftspflege leider direkt aus, da ich dann in dem Fall, wenn grade kein Baby betreut wird dennoch 700€ Unkosten im Monat habe und zusätzlich kein Einkommen. Es ist einfach schade. Generell würde schon eine Regelung reichen, dass generell die Krankenversicherung übernommen wird und ich könnte ohne finanziell Gefahr zu laufen, auch Bereitschaftspflegerin werden.
Danke Dir und schade, dass es bei Dir so ist... Ich verstehe zwar nicht, weshalb es so ist, vor allem würde ich denken, dass man froh ist um Eltern, die ein Kind aufnehmen würden... :(