Rezension: „Breifrei“ von Tatje Bartig-Prang

Breifrei durch’s Beikostalter

Von Baby Led Weaning habe ich zum ersten Mal bei meinem zweiten Kind gehört. Literatur gab es damals aber nicht wirklich zum Thema – zumindest nicht im deutschsprachigen Raum. „Breifrei“ von Tatje Bartig Prang erschien dann aber rechtzeitig zur Geburt meines 3. Kindes, bei dem es für mich wiederum selbstverständlich war, die Beikost in Form von fester Nahrung einzuführen. Da ich dennoch gewisse offene Fragen hatte und mir die Inspiration für Rezepte fehlte, musste das Buch her 🙂

BLW ist kein neumodischer Trend

Tatje Bartig-Prang führt ihre Leser mit viel Humor in die Thematik „breifrei“ ein, indem sie ganz einfach ein paar „Breifrei-Typen“ beschreibt. Mit dem ein oder anderen kann man sich bestimmt identifizieren 😉 Auch erklärt sie, warum ein Beikoststart ohne Brei und Beikost-Fahrplan einfach viel entspannter ist. Alles prima nachvollziehbar. Sie erläutert zudem, die Vorteile, die nicht nur das Baby betreffen, sondern die ganzen Familie. So kocht man z.B. mit Breifrei-Baby am Tisch oft gesünder als ohne 😉
Dass Baby Led Weaning kein neumodischer Trend ist, weiss man nach der Lektüre von „Breifrei“ auch. Und erhält alle Informationen, die es braucht, um die baby-geleitete Entwöhnung zu beginnen: Die Beikostreifezeichen, Tipps für den Restaurantbesuch, das (Weiter)Stillen, welche Lebensmittel geeignet, sind und welche verboten, warum man vor Verschlucken eigentlich keine Angst haben muss und wie man reagieren kann etc. Auch Trends wie „Quetschies“ und Kokosöl beleuchtet Bartig-Prang kurz.

Ansprechende Rezepte für die ganze Familie

Toll ist, dass die Autorin nicht nur mit vielen Vorurteilen aufräumt, sondern auch viele praktische Tipps liefert, damit der Einstieg ins Abenteuer Beikostzeit auch garantiert gelingt. Wer trotzdem gerne ab und an zu Brei greift, dem hilft das Buch auch da Bartig-Prang erläutert, wie man dabei auf keinen Fall vorgehen sollte, nämlich dem Baby auf Teufel komm‘ raus mit Ablenkungsmanövern etc. den Brei Löffel für Löffel „reinzuschieben„. Denn genau das kann schnell dafür sorgen, dass das Baby sein natürliches Gespür dafür, wann es satt ist, verliert.
In der zweiten Hälfte des Buches kommt ein umfassender, illustrierter Rezeptteil – vom Frühstück bis zum Dessert. Auch ein Geburtstagskuchen ist dabei 🙂 Die Rezepte machen gluschtig und sind mit relativ wenigen Zutaten einfach nachzukochen u/o vorzubereiten. Sie eignen sich für die ganze Familie und es macht auch mehr Spass wenn alle davon essen, denn separat gekocht werden muss bei BLW nicht. Zudem essen die meisten Babys anfangs nur Mini-Portiönchen, so dass es sich gar nicht lohnen würde…

Über die Autorin

Tatje Bartig-Prang befasst sich ganz ähnlich wie ich mit Themen rund um die bindungsorientierte Elternschaft. Sie bildet aber auch Fachpersonal aus und schrieb schon mehrere Bücher.

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