Stillen

Was man über das Stillen wissen muss…

Bevor ich mein erstes Kind gebar, besuchte ich einen Geburtsvorbereitungskurs. Es wurde vieles angesprochen, aber zum Stillen gab es kaum Infos. Ich dachte also: „Ich werde stillen, das wird bestimmt super!“ Nun, aller Anfang war schwer. So schwer, dass ich 8 Wochen lang ziemlich darum kämpfte. Hätte ich nur gewusst, was auf mich zukommt…

Den meisten Müttern geht es ganz ähnlich. Sie wollen gerne stillen, befassen sich aber während der Schwangerschaft nicht gross damit. Präsenter ist die Erstausstattung, das Babyzimmer und was da im Bauch gerade vor sich geht. Verständlich. Die wenigsten Frauen haben zudem das Stillen vor der Geburt hautnah bei jemand anderem miterlebt. Schwangerschafts-Ratgeber halten sich mit Informationen über das Stillen meist kurz.

Still-Wissen und Unterstützung – so wichtig für einen erfolgreichen Start

Heute, nach drei Kindern und nicht ganz 8 Still-Jahren, ist es mir ein grosses Anliegen, dass keiner mehr so unbedarft wie ich an das Stillen heran geht. Denn ich bin überzeugt davon, dass viel, viel mehr Frauen (länger bzw. überhaupt) stillen würden, wenn sie in den ersten Tagen und Wochen die richtige Unterstützung gehabt hätten und auch in den Monaten darauf über das notwendige Wissen verfügt hätten, um nicht vorschnell abzustillen.

Man stelle sich nur vor, wie viele zusätzliche Liter Muttermilch das ausmachen würde, wenn alle Frauen, die stillen möchten, dieses Wissen und die Unterstützung hätten?

Vorbereiten auf’s Stillen – mit diesem Wissen

Aber jetzt Butter bei die Fische! Hier kommt eine lange Liste an Dingen, die ich vor der Geburt gerne übers Stillen gewusst hätte und die Ihr gerne jeder Schwangeren mit auf den Weg geben könnt. Es ist eine Liste bestehend aus meinen eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen anderer Still-Mamas, die sich in meiner Facebook-Gruppe oder privat äusserten.

  • Stillen kann anfangs sehr unangenehm sein. So war es bei mir und viele Hebammen, die mich sahen, schoben es auf die helle Haut. Diese war offenbar so empfindlich, dass ich keine 24h nach der Geburt meines Babys bereits blutende Brustwarzen hatte. Es schmerzte zudem extrem, obwohl das Baby richtig angedockt war. Ob es wirklich daran lag oder falsches Anlegen, ein zu kurzes Zungenbändchen, Soor oder anderes der Grund war, konnte mir niemand sagen. Ob man die Brustwarzen vor der Geburt abhärten kann? Da scheiden sich die Geister. Ein Versuch ist es wert, schon Monate vorher ohne BH herumzulaufen (zumindest zuhause) oder sich oben ohne zu sonnen (natürlich mit Sonnenschutz). Wird das Baby richtig angelegt, gewöhnen sich die Brustwarzen innert 6-8 Wochen an die Belastung, also halte noch ein wenig durch, danach wird es nämlich so viel einfacher sein, zu stillen als die Flasche zu geben. Die Hebamme wird Dir zeigen, wie Du in der ersten Zeit mit einer gezielten Massage der Brust den Milchfluss bereits vor dem Stillen anregen kannst, damit es das Baby leichter hat.
  • Stillen ist eine Kulturtechnik, die man sich heute immer weniger von anderen Generationen oder Müttern absehen kann. Sie will erlernt sein und zwar sowohl von der Mutter als auch vom Baby. Es braucht ein wenig Zeit und Geduld, bis beide ein eingespieltes Team werden.
  • Vorgeburtliche Kolostrumgewinnung: in manchen Spitälern kann man ab der 37. Schwangerschaftswoche mit einer Still- und Laktationsberaterin Kolostrum aus der Brust streichen und einfrieren. Es wird dann bei Bedarf nach der Geburt verfüttert. Empfohlen wird dies vor allem bei Schwangerschaftsdiabetes oder bei körperlichen Einschränkungen beim Baby (z.B. Lippen-Gaumen-Spalte) oder auch Früh- oder Zwillingsgeburten. Informiere Dich darüber im Spital Deiner Wahl.

Hilfsmittel fürs Stillen – welche braucht man, welche nicht?

Im Prinzip braucht es für’s Stillen nur zwei Dinge: ein Baby und eine Brust. Oft braucht es, gerade am Anfang, aber noch einige Hilfsmittel. Stillkissen, Still-BH und -einlagen, eine Milchpumpe mit Zubehör (kann z.B. in der Apotheke geliehen werden), manchmal Still-Hütchen (bitte nur in Begleitung einer Hebamme), das BES (Brust-Ernährungs-Set) etc.

Am besten kauft man sich nicht zu viel schon in der Schwangerschaft, denn vielleicht klappt es mit dem Stillen so gut, dass man nichts davon braucht. Auch mit dem Kauf eines Still-BHs sollte man warten, da sich die Brust nach dem Milcheinschuss nochmals in ihrer Grösse verändern kann. Mehr dazu unter Still-Kleidung.

Unterstützung im Wochenbett

  • Die richtige Unterstützung im Wochenbett ist das A und O für einen erfolgreichen Stillstart. Aber: viele Köche verderben den Brei. Die Meinung von Ärzten, Hebammen, Apothekern oder Krankenschwestern gewichten wir gering, es sei denn sie haben sie eine Zusatzqualifikation. Wir suchen stattdessen den Rat von Stillberaterinnen, z.B. IBCLC (medizinischer Hintergrund), oder auch LLL (ehrenamtlich) oder auch stillerfahrenen Müttern. Die Krankenkasse bezahlt drei Stillberatungen, am besten sucht man sich also schon in der Schwangerschaft eine Stillberaterin IBCLC, die nach der Geburt zu Besuch kommt und hilft.
  • Aufgepasst im Spital: nicht alle Spitäler sind stillfreundlich. Das heisst, es kommt immer wieder vor, dass anfangs dem Baby auf der Station ungefragt eine Zuckerlösung verabreicht wird oder ein Schnuller zur Beruhigung eingesetzt wird. Wer nicht möchte, dass das passiert, deklariert es am besten bei der Ankunft im Spital, schreibt es auf dem Geburtsplan, sagt es den betreuenden Hebammen und Krankenschwestern und gibt das Baby nur im Notfall für längere Zeit auf die Station.
  • Ebenfalls vor der Geburt kann man Stilltreffen, z.B. diejenigen der La Leche League (LLL) besuchen und kann so nicht nur stillende Mütter beobachten, sondern auch deren Themen, allfällige Sorgen und Probleme mit anhören.
  • Unterstützung im Wochenbett sollte auch privat ein grosses Thema sein. Idealerweise kommt wenig bis kein Besuch, darf die Mutter mit Kind im Bett bleiben und kümmert sich der Mann oder eine Familienhilfe/Schwiegermutter etc. mindestens zwei, bestens mehr Wochen um Haushalt, gesunde Mahlzeiten (Tipp: vorkochen) etc. Und nimmt das (satte) Baby auch mal zu sich ins Tragetuch oder auf die Brust damit die Mutter in Ruhe duschen/essen/schlafen kann. Denn Stress ist Gift für das Stillen und sollte möglichst vermieden werden.
  • Abgesehen davon gilt für Mama und Baby, möglichst viel zusammen zu sein und zwar gerne Haut an Haut. Im Bett, auf dem Sofa oder auch mal kurz mit Tragetuch… (Bonding).
  • Ein Babyblues ist normal, er kommt durch die hormonelle Umstellung zustande. Also: Tränen freien Lauf lassen… Den Punkt postpartale Depression sollte die Wochenbett-Betreuung im Auge behalten. Diese sollte übrigens so lange kommen, wie es die Mama braucht.

Stillen nach Bedarf und nicht nach der Uhr

  • Babys dürfen und sollen heute so oft zum Stillen angelegt werden wie sie es brauchen/einfordern, denn jedes Anlegen regt die Milchproduktion an. Abstände von einer Stunde sind völlig normal, denn der Magen des Babys ist winzig und die Milch rasch verdaut. Clusterfeeding nennt man es, wenn die Mutter vor lauter Stillen das Sofa kaum verlassen kann. Weil das Baby so oft stillen möchte und die Stillmahlzeiten anfangs auch recht lange dauern können. Da hilft folgendes: Fernseher an oder ein Buch lesen und es sich so bequem wie möglich machen.Dass das Baby seine Still-Abstände auch Wochen oder Monate später plötzlich verkürzt, bedeutet ebenfalls nicht, dass zu wenig Milch da ist, sondern meistens nur, dass es gerade einen Schub macht und „mehr Milch bestellt“. Gerade am Anfang ist es deshalb wenig hilfreich, das Baby ständig zu wägen. Es reicht aus, wenn das die Hebamme/der Kinderarzt und später die Mütterberatung macht. Zur eigenen Kontrolle: 5-6 nasse (Wegwerf-)windeln pro Tag und ein aktives, zufriedenes Baby bedeutet, dass es genügend Nahrung erwischt. Und auch diesem Vorurteil sei Einhalt geboten: die Menge, die eine stillende Mutter abpumpt, deckt sich nicht mit der Menge, die das Baby aus der Brust trinkt, da es viel effektiver ist als die Pumpe.
  • Milchproduktion anregen: je häufiger Du Dein Baby anlegst, desto mehr Milch wird produziert. Manche schwören zudem auf Stilltees (mit Bockshornklee), alkoholfreies Bier oder homöopathische Tropfen. Im dümmsten Fall tritt der Placebo-Effekt ein und damit ist eigentlich alles gut, was man probiert. Viel trinken und genügend und gesund essen ist immer gut.
  • Milchspendereflex (MSR): diesen wirst Du recht bald spüren, sobald das Baby mit seinen Saugbewegungen den Milchfluss angeregt hat. Er äussert sich mit einem starken Kribbeln, wird aber mit Andauern der Stillzeit meist schwächer. Anfangs kann der MSR so stark sein, dass die Muttermilch regelrecht spritzt. Dabei kann sich das Baby verschlucken, lässt evtl. los und hat dann die Milch im Gesicht. Für diesen Fall empfehle ich ein Nuscheli parat zu legen, das den grössten “Schwall” auffängt. Der starke MSR gibt sich mit der Zeit, keine Sorge.
  • Informiere Dich über die frühen Hungerzeichen damit Du Dein Baby anlegen kannst bevor es sich in Rage schreien muss… Diese sind z.B.
    • Das hin und her Drehen des Kopfes (Suchen der Brustwarze)
    • Es macht Fäustchen (nicht entspannt) und saugt daran
    • Es schmatzt, leckt mit der Zunge und zeigt den Suchreflex
    • Weinen ist ein spätes Hungerzeichen. Mit der Zeit erkennt man diese Zeichen immer besser und manche Mütter merken intuitiv, dass das Baby jetzt an die Brust möchte.

Still-Probleme: vom Milchstau bis zur Brustentzündung

  • Keine Angst vor dem Milcheinschuss. Nach ca. 3 Tagen „schiesst die Milch ein“. Natürlich ist schon vorher Muttermilch in Form des wertvollen Kolostrums da. Der Milcheinschuss ist für viele ziemlich eindrücklich. Die Brust hat plötzlich bizarre Ausmasse, spannt, ist heiss und gerötet, fühlt sich an wie Beton. Jede Berührung schmerzt. Deine Wochenbett-Betreuung weiss, wie man die Symptome lindert und bald ist der Spuk vorbei.
  • Natürlich kann es ab jetzt auch zu unangenehmen Erfahrungen kommen wie einem Soor (Pilzinfektion), Milchstau oder sogar einer Mastitis (Brustentzündung). Ein Milchstau muss kein Vorläufer für letzteres sein und kann mit Verändern der Stillposition, guter Massage und Wärme, z.B. unter der Dusche, rasch gelöst werden. Eine Brustentzündung bedarf dringender Bett-Ruhe und allenfalls einer medikamentöse Behandlung. Also sofort zur Stillberaterin oder zum Arzt. Die Symptome sind wie bei einer Grippe. Es kann und sollte aber weitergestillt werden. Dasselbe gilt für kleinere Probleme wie einem verstopften Milchgang oder wunden Stellen.
  • Stillpositionen: Du wirst irgendwann „Deine Position“ finden und vermutlich dabei bleiben, aber am Anfang ist es gut, zwischen liegend und sitzend stillend abzuwechseln und auch mal in Football-Haltung etc. zu stillen. Liegend stillen ist perfekt für die Nächte und diese verbringt das Still-Paar am besten gemeinsam im Familienbett bzw. mit Beistellbett.

Zufüttern nie auf eigene Faust und wenn, dann stillfreundlich

  • Zufüttern: natürlich sollte es ohne gehen, aber es kann sein, dass es nötig ist weil das Baby nicht genug zunimmt. Wenn, dann sollte es aber stillfreundlich geschehen, um eine Saugverwirrung auszuschliessen und natürlich immer von einer Fachperson begleitet. Becherfütterung oder Brusternährungs-Set sind hier die Mittel der Wahl. Zufüttern sollte wenn möglich mit abgepumpter Muttermilch erfolgen bzw. sollte man das Baby weiterhin so oft wie möglich anlegen bzw. abpumpen damit sich die Milchmenge baldmöglichst an den Bedarf des Babys anpasst. Vorsicht auch bei Schnullern.
  • Bild: Neo-Doodler

    Beim Stillen heisst die Maxime: so wenig eingreifen wie möglich, nur so viele Hilfsmittel wie nötig. Stillhütchen oder Milch abpumpen können aber manchmal das Stillen retten (so war es bei mir) und sie können in den allermeisten Fällen auch bald wieder weggelassen werden. Sie können aber auch zu neuen Problemen führen, also auch hier möglichst begleitet von Fachpersonal erfolgen.

  • Brustwarzenpflege: hier gibt es vieles, das helfen kann: „Still-Donuts“, Silberhütchen, Stilleinlagen aus Wolle, Kompressen, Lanolin, Lasern, Schwarztee-Beutel zum Auflegen. Mir half die Weleda Heilsalbe sehr gut sowie Schwarztee und gelartige Kompressen, welche die Wundheilung förderten.
  • Ein guter Still-BH. Am Anfang sollte nichts einengen. Den Still-BH im Voraus zu kaufen führt meist zur Enttäuschung. Oft empfiehlt sich deshalb ein Bustier oder Bandeau-Top, das minimen Halt gibt. Manche Frauen spannen nur ein Netz um die Brust. Auch die Still-Tops mit eingearbeitetem „BH“ sind empfehlenswert. Da die meisten Mütter anfangs noch oft „auslaufen“, geht es nicht ohne irgendetwas, in dem die Still-Einlagen verstaut werden können. Von Bügel-BHs oder grundsätzlich zu engen BHs rate ich während der ersten Monate dringend ab weil sie oft zu einem Milchstau führen. Ich ertrug Bügel die ganze Stillzeit über nicht. Andere Mütter haben kein Problem damit.

Vom Normalzeit- zum Langzeitstillen

  • Stilldauer: Man darf so lange stillen wie es für beide passt, auch nachts und zum Einschlafen. Mit rund 6 Monaten, wenn das Kind alle Beikostreife-Zeichen erfüllt, darf Beikost angeboten werden, am besten direkt vom Tisch (Baby Led Weaning). Muttermilch sollte im ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel bleiben und auch die WHO empfiehlt noch mindestens bis zum 2. Lebensjahr weiter zu stillen. Das menschliche Abstillalter liegt zwischen 2,5 und 7 Jahren, jedoch muss das lange Stillen für beide Seiten passen. Es ist schön, wenn man den Entscheid, abzustillen, dem Kind überlassen kann, aber nicht jede Mutter fühlt sich dabei wohl.
  • Embryotox kennen: Embryotox ist eine Plattform für Fachpersonen und gibt hervorragend Auskunft darüber, ob ein Medikament in der Schwangerschaft (aufgeteilt nach Trimestern) und der Stillzeit eingenommen werden darf. In Packungsbeilagen steht nämlich grundsätzlich „nein“ oder „in Absprache mit dem Arzt“. Und der Arzt weiss selten mehr als die Packungsbeilage. In den allermeisten Fällen gibt es stillfreundliche Medikamente, egal ob Antibiotika, Narkosemittel etc. Und jeder Arzt oder Apotheker etc. kann und soll sich telefonisch bei Embryotox informieren wenn die stillende Patientin dies wünscht. Die Plattform ist im Internet öffentlich zugänglich, so dass man zur Not auch selber checken kann, wenn man beispielsweise am Sonntag krank wird und unsicher ist, ob man ein Medikament nehmen darf.

Stillen in der Öffentlichkeit – natürlich!

Foto: Natural Photography / Gina Grüter

Es wird der Moment kommen, da Du ersten Mal in der Öffentlichkeit stillen musst, sei es in der Arztpraxis, im Laden, beim Friseur oder bei Freunden. Denn wie Du oben gelesen hast, haben Babys noch kurze Still-Abstände und trotzdem möchtest oder musst Du vielleicht mal länger unterwegs sein. Mach Dir nichts draus.

Es ist ganz normal, wenn Du Dich anfangs unbehaglich fühlst. Mit adäquater Kleidung und allenfalls einem Nuscheli, kannst Du sehr dezent stillen. An vielen Orten hast Du auch die Möglichkeit, Dich zurück zu ziehen. Aber fühle Dich nie genötigt, Dich zum Stillen in die Toilette zu sperren. Das ist wirklich nicht nötig und Stillen sollte man überall dürfen – in der Strassenbahn genauso wie in der Kirchenbank.

Je selbstbewusster Du Dich zum Stillen hinsetzt, desto besser. Konzentrier‘ Dich auf Dein Baby und mit der Zeit wird es Dir total selbstverständlich vorkommen… Denk auch unterwegs dran, die frühen Hungerzeichen nicht zu verpassen und versuche nicht, das Stillen künstlich hinauszuzögern, in der Hoffnung, es noch nach Hause zu schaffen.

Schreit das Baby erst mal, wirst Du ziemlich ins Schwitzen kommen und auch die Menschen um Dich herum werden aufmerksam darauf. Also lieber schon mal in Ruhe ein Plätzchen suchen. Viele Einkaufscenter haben sogar ein Stillzimmer. In Läden wurde mir schon ein Büro angeboten. Fragen hilft… Zur Not habe ich mich auch schon ins Auto gesetzt. Aber meistens haben wir einfach gemütlich ein Café aufgesucht.

Es ist OK, nicht zu stillen oder abzustillen

  • Lektüre: Es gibt natürlich Bücher übers Stillen, die Du prima vor der Geburt lesen kannst und die auch danach als Nachschlagewerk dienen. Ich habe Dir weiter unten ein paar aufgelistet.
  • Community: Auf Facebook findest Du viele Still-Gruppen, in denen sich auch Stillberaterinnen tummeln, die sehr gerne helfen. Und dies oft rund um die Uhr und auch am Wochenende. Dieser Austausch wie auch der Kontakt zu einer persönlichen Stillberaterin, die zu Dir kommen kann (IBCLC) oder die Du anrufen bzw. der Du eine E-Mail schreiben kannst (LLL) sind Gold wert. Und dies weit über die erste Stillzeit hinaus, z.B. auch dann, wenn der Berufswiedereinstieg ansteht.
  • Last but not least: Nicht stillen ist auch OK. Wenn eine Mutter nicht stillen will oder die Probleme einfach zu gravierend waren, ist es völlig legitim, Pulvermilch zu füttern und abzustillen. Eine Stillberaterin wird auch diesen Prozess begleiten. Das ist wichtig, damit es nicht zu Komplikationen kommt. Viele Frauen erzählen, sie hätten „zu wenig Milch“ gehabt. Aber das ist nur ganz selten der Fall weil zu wenig Drüsengewebe vorhanden ist oder die Brust vorher operiert wurde. Die Natur würde ja kaum wollen, dass wir unsere Kinder nicht ernähren können. Das „zu wenig Milch“ ist also meist eine Verkettung unglücklicher Umstände, was den wenigsten Frauen überhaupt bewusst ist. Wie zu grosse Still-Abstände, Trennung von Mutter und Kind (Frühchen, Kaiserschnitt), unnötiges Zufüttern, Zufüttern mit der Flasche (das Baby erwischt so meistens zu viel Milch, egal wie sehr der Hersteller betont, wie sehr die Flasche der Brust ähnelt) oder zu viel psychischem Stress und Druck, der nachweislich die Milchproduktion hemmen kann.

Literatur zum Stillen

Tamara Beck

View Comments

  • Ich bin erst im 5. Monat, überlege aber jetzt, ob ich wirklich stillen möchte, oder direkt mit der Flasche beginnen soll. Meine Schwester hat das damals so gemacht und das war kein Problem, das Kind ist jetzt 7 und kerngesund. Einfacher wäre es ja allemal, oder?

    • Wieso sollte das einfacher sein!? Ich fand stillen viel einfacher - kein Aufstehen nachts, kein ständiges Reinigen und Auskochen der Flaschen und Geld gespart noch dazu... Milch zudem schnell und überall verfügbar - was will man mehr? ;)

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